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Birds of Indian Subcontinent

Neue Aspekte zur zugzeitlichen Frugivorie der Gartengrasmücke ( Sylvia borin )

Publication Type:Journal Article
Year of Publication:1990
Authors:Simons, D, Bairlein, F
Journal:Journal of Ornithology
Volume:131
Issue:4
Date Published:1990
ISBN Number:2193-7192
Keywords:Sylvia, Sylvia borin, Sylviidae
Abstract:Zusammenfassung Freilandbeobachtungen und frühere Laboruntersuchungen (Berthold 1976) führten bisher zu einer widersprüchlichen Bewertung der zugzeitlichen Frugivorie bei der Gartengrasmücke. Deshalb wurden das Wahlverhalten gegenüber verschiedenen Beeren und Früchten in deren natürlichem Gehänge in einer Voliere geprüft sowie die Auswirkung unterschiedlich frugivorer Ernährung auf Körpermasse und tägliche Nahrungsaufnahme unter kontrollierten Laborbedingungen untersucht. Zwischen dem Präferenzverhalten gegenüber bestimmten Beeren und Früchten und deren Profitabilität bzw. Nährstoffgehalt bestand kein eindeutiger Zusammenhang. Demnach ist die Wahl zwischen verschiedenen Vegetabilien nicht einfach abhängig von ihrer Größe oder dem Nährstoffgehalt. Erhebliche Unterschiede zwischen den getesteten Beeren und Früchten zeigten sich bei der täglichen Aufnahmerate und den Auswirkungen auf die Körpermasse. Während bestimmte Beeren nur als Zusatzfutter zu einem immer, wenn auch geringfügig notwendigen, animalischen Standardfutter verabreicht werden konnten, waren die Gartengrasmücken mit Schwarzem Holunder und Feige auch bei ausschließlicher Gabe nicht nur in der Lage, ihre Körpermasse zu halten, sondern konnten dabei sogar normale Fettdeposition vollziehen. Offensichtlich sind bestimmte Vegetabilien für die Gartengrasmücke wesentlich bedeutsamer als bisher angenommen. Die Ergebnisse stimmen somit mit Beobachtungen aus dem Freiland überein. Die beobachteten qualitativen Unterschiede zwischen den Früchten und deren Wirkung auf die Körpermasse der Versuchsvögel ließen sich nicht allein mit dem Nährstoffgehalt der Beeren erklären. Vermutlich spielen die spezifische Qualität der Nährstoffe (z. B. Fettsäurezusammensetzung) und möglicherweise auch sekundäre Pflanzenstoffe eine wichtige Rolle.
URL:http://dx.doi.org/10.1007/BF01639815
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